Minimal-invasive Therapie
Minimal-invasive Therapie in Graz in der Steiermark
Dr. Julia Kolb
Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Ursachen, warum PatientInnen eine Schmerztherapie benötigen. Durch Verschiebungen, Blockaden, degenerative Veränderungen, Haltungsfehler oder mangelnde Bewegung ausgelöste Fehlbelastung und Überlastung der Rückenmuskulatur kann zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit und zu anhaltenden Schmerzzuständen führen.
CT-gezielte Infiltration und Facettengelenksdenervierung
Unterstützend zu einer medikamentösen und physiotherapeutischen Therapiemöglichkeit kann bei bestehenden Beschwerden eine CT-gezielte Infiltration ein weiterer Therapieansatz zur Schmerzlinderung und Besserung der allgemeinen Befindlichkeit sein. Werden die Rückenschmerzen z.B. durch übermäßigen Verschleiß oder Fehlstellung der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenk-arthrosen/-hypertrophien) ausgelöst, steht einerseits die diagnostische und therapeutische Wirbelgelenkblockade, andererseits die Facettengelenksdenervierung bzw. Thermokoagulation zur Verfügung. Hierbei werden mittels CT-gesteuerter Präzision entweder entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente injiziert oder mit einer speziellen Nadelsonde die umliegenden Nervenstrukturen, die für die Leitung des Schmerzes verantwortlich sind, durch lokale Hitzeeinwirkung deaktiviert (verödet).
Behandlung von Nervenirritationen mittels CT-gezielter Periradikuläre Therapie (PRT)
Häufig kommt es durch knöcherne Engen im Bereich der Wirbelsäule oder Druck von degenerativ verändertem Bandscheibengewebe zu einer Nervenirritation. Typisch für eine derartige Nervenirritation ist ein ziehender, brennender, krampfartiger oder auch elektrisierend einschießender Schmerz, der entlang der Nervenbahn ausstrahlt. Man spricht dann von radikulären Schmerzen. In diesem Fall ist eine CT-gezielte Periradikuläre Therapie (PRT) indiziert. Hierbei wird unter CT-Kontrolle eine spezielle Nadelsonde an die Nervenwurzel herangeführt, um schmerz- und entzündungshemmende Medikamente einzuspritzen oder mittels pulsierter Radiofrequenztherapie die Übermittlung von Schmerzsignalen an das Gehirn zu modulieren. Dabei wird ein elektrisches Hochfrequenzfeld um die Kanülenspitze intermittierend und in kurzen Abständen (gepulst) an den Nerv angelegt.
Schmerzsyndrome der unteren Lendenwirbel
Bei Schmerzsyndromen der unteren Lendenwirbelsäule, z.B. bei einer Spinalkanalstenose (Einengung des Wirbelkanals), kann eine Caudablockade oder eine Epidurale Infiltration eine rasche Schmerzlinderung herbeiführen. Im Fall der Caudablockade wird CT-gezielt eine Öffnung im Kreuzbein punktiert und eine schmerzreduzierende Injektionslösung in den Wirbelkanal infiltriert. Bei der Epiduralen Infiltration erfolgt das Aufsuchen des speziellen Raumes im Wirbelkanal mittels Widerstandsverlust-Technik.
Iliosakralgelenk-Blockade
Bei einer Iliosakralgelenk-Blockade handelt es sich um eine Erkrankung der unteren Wirbelsäule und des Beckens. Das ISG verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken. Durch dauerhaft falsche Körperhaltung, Überlastung oder auch durch Unfälle oder Arthrosen kann es zu einem sogenannten ISG-Syndrom kommen. Die typischen Beschwerden können einerseits durch manualmedizinische Therapie oder Physiotherapie, andererseits auch durch eine CT-gezielte oder ultraschallgezielte Infiltration von Lokalanästhetika sowie entzündungshemmende und schmerzlindernde Glukokortikoide in den Gelenkspalt behandelt werden.
Die CT-gezielten Infiltrationen werden von mir im stationären Setting im Sanatorium der Kreuzschwestern in Graz durchgeführt. Je nach Befund und interdisziplinärer Abwägung können auch peri- oder intraartikuläre Gelenkinfiltrationen, Infiltrationen der Bänder, die zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelkörper verlaufen (Ligamenta interspinalia) oder Triggerpunktinfiltrationen hilfreich sein.
Bei schmerzhafter Spastik oder therapieresistenter Migräne können eventuell auch Botulinumtoxin-Infiltrationen zur Anwendung kommen.